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Glaubenssätze im beruflichen Kontext – Innere Überzeugungen als Schlüssel zur Veränderung

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen über sich selbst, andere oder das Leben im Allgemeinen. Sie entwickeln sich meist in frühen Lebensphasen, etwa durch familiäre Prägung, schulische Erfahrungen oder gesellschaftliche Normen. Im Berufsleben wirken sie häufig im Hintergrund – beeinflussen aber maßgeblich, wie Menschen Entscheidungen treffen, mit Herausforderungen umgehen oder sich in sozialen Kontexten verhalten. Sie können die persönliche Entwicklung hemmen, Innovationsprozesse blockieren und die Zusammenarbeit im Team belasten.

Beispiel aus dem Berufsalltag: „Ich darf nur etwas sagen, wenn ich mir 100 % sicher bin.“→ Diese Überzeugung kann dazu führen, dass gute Ideen unausgesprochen bleiben – aus Angst vor Ablehnung oder Fehlern.


Glaubenssätze vs. Innere Antreiber

Beide Konzepte sind eng miteinander verknüpft, beschreiben jedoch unterschiedliche Ebenen.

Innere Antreiber sind tief verinnerlichte Handlungsmuster, die aus sozialen Erwartungen entstanden sind. Sie lauten beispielsweise: „Sei perfekt“, „Mach es allen recht“ oder „Streng dich an“. Der dazugehörige Glaubenssatz bildet die kognitive Grundlage dieser Verhaltensweise, etwa: „Nur wenn ich perfekt bin, werde ich anerkannt.“


Während Antreiber das Wie des Handelns bestimmen, liefern Glaubenssätze das Warum. Ein professionelles Coaching zielt daher nicht nur auf die Verhaltensänderung, sondern auf das Erkennen und Hinterfragen der zugrundeliegenden Überzeugungen.

Glaubenssatz

Innerer Antreiber

„Ich darf keine Fehler machen.“

„Sei perfekt!“

Kognitive Überzeugung

Handlungsaufforderung

Entsteht aus Erfahrung/Deutung

Entsteht aus sozialen Erwartungen

Bezieht sich auf Selbstbild


Glaubenssätze bilden somit die Grundlage, auf der Antreiber basieren. Eine nachhaltige Veränderung gelingt daher nur, wenn die dahinterliegende Überzeugung bewusst gemacht und überprüft wird.


Positive Glaubenssätze: Ressourcen statt Blockaden

Glaubenssätze sind nicht per se negativ. Viele davon tragen wesentlich zur Stabilität, Entscheidungsfreude oder Selbstwirksamkeit bei – insbesondere in komplexen oder stressbelasteten beruflichen Kontexten. Förderliche Glaubenssätze stärken das Selbstvertrauen, unterstützen kooperatives Verhalten und ermöglichen lösungsorientiertes Denken – insbesondere in herausfordernden Situationen.


✅ Beispiele für förderliche Glaubenssätze:

  • „Ich darf lernen, statt perfekt zu sein.“

  • „Mein Beitrag ist wertvoll – auch wenn er nicht allen gefällt.“

  • „Ich kann Herausforderungen selbstwirksam begegnen.“


Die bewusste Arbeit mit positiven Glaubenssätzen kann daher nicht nur zur Reduktion von Belastungen beitragen, sondern auch die berufliche Wirksamkeit und persönliche Entwicklung nachhaltig fördern.


Fazit: Warum die Arbeit mit Glaubenssätzen so relevant ist

Glaubenssätze steuern Denk- und Verhaltensmuster oft unbewusst – wirken aber stark auf Entscheidungsfindung, Kommunikation und Führung. Ihre bewusste Reflexion ermöglicht nicht nur das Erkennen innerer Blockaden, sondern auch das Aktivieren von Ressourcen und Entwicklungspotenzial.


In professionellen Coachingprozessen stellt die Arbeit mit Glaubenssätzen deshalb einen wirksamen Hebel dar – für mehr Klarheit, Wirksamkeit und Authentizität im Berufsalltag.


Tipp zum Schluss: Die Frage „Welcher Satz läuft bei mir gerade im Hintergrund mit?“ ist ein kraftvoller Einstieg in die eigene Reflexion.

 
 
 

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